Wie finde ich die richtige Lernstrategie für mich?

Lernen lernen

Oft lernen wir im Alltag, ohne dass wir es überhaupt merken. Dabei fällt uns das Lernen ganz leicht, wir haben Freude daran und fühlen uns nicht unter Druck gesetzt. In der Schule sieht das schon anders aus. Wir werden benotet, mit anderen Schülern verglichen und haben auch noch unseren eigenen Ehrgeiz im Hinterkopf. Deswegen ist es wichtig, möglichst früh die passende Lernstrategie für sich selbst zu finden. Manch einer lernt besser in der Gruppe, ein anderer alleine, einige Schüler erstellen Zusammenfassungen... Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Sobald die richtige Lernstrategie gefunden wurde, kommt der Rest von ganz allein.

Für Klausuren sollte möglichst weit im Voraus ein Lernplan erstellt werden. Diese Planung des Lernprozesses wird auch "Metakognition" genannt, weil man sozusagen über das Denken nachdenkt. Zu den metakognitiven Aktivitäten gehört dabei auch die Überwachung des eigenen Fortschritts sowie die Anpassung der Strategien, falls diese nicht effizient sind. Der Lernplan sollte die Zeit bis zu der Klausur in Etappen einteilen. Miteingebaut werden sollten auch Pausen und Belohnungen. Es empfiehlt sich, die Etappen thematisch zu gliedern und auch Wiederholungsphasen nicht zu vergessen. 

Generell sollten Lernstrategien zum Wiederholen, Organisieren und Elaborieren bzw. Vertiefen im Lernplan enthalten sein. Zum Wiederholen eignen sich zum Beispiel Karteikarten. Auf die eine Seite der Karte wird ein Stichwort geschrieben und auf die andere Seite die ausführliche Beschreibung des Stichworts. Noch einfacher geht das mit Vokabeln. Lerner gehen die Karteikarten immer wieder durch und legen bearbeitete Karteikarten auf verschiedene Stapel: den "Richtig-Stapel" und den "Wiederholungs-Stapel". Für technologieaffine Schüler sind vielleicht auch Karteikarten-Apps interessant. Brainyoo ist eine kostenlose App für iOs iphone, ipad und Android, mit der verschiedene Kataloge und To-Do-Listen erstellt werden können. Unterschiedliche Modi können je nach Lernsituation eingestellt werden. Bei wenig Vorbereitungszeit kann zum Beispiel der Power-Modus eingestellt werden, bei dem vor allem die Karteikarten häufig wiederholt werden, die noch falsch beantwortet wurden. 

Organisationsstrategien sind vor allem bei komplexerem Lernmaterial relevant. Lernposter, Mind Maps oder Zusammenfassungen helfen dem Lernenden Zusammenhänge zu verstehen und Inhalte zu vertiefen. Je nach Lerntyp eignen sich unterschiedliche Strategien. Kommunikative Lerner lernen am besten indem sie über Lerninhalte reden. Diskussionen in Lerngruppen oder mit einem Lernpartner helfen ihnen, Bedeutungen zu verinnerlichen. Der motorische Lerntyp ist beim Lernen am besten in Bewegung. Ein Spaziergang mit seinen Lernmaterialien tut ihm gut und hilft ihm, sich später an alle Inhalte zu erinnern. Der visuelle Lerntyp lernt am besten mit selbsterstellten Schaubildern und Zusammenfassungen. Er lernt gern alleine und braucht eine geordnete Lernumgebung, um sich nicht ablenken zu lassen. 

Eine Vertiefung aller Inhalte können Schüler erlangen, indem sie Theorien mit Praxisbeispielen verknüpfen. Versuch, die Schulinhalte auf Situationen aus dem Alltag anzuwenden oder Beispiele im Internet zu finden. Such dir Zusatzinformationen mithilfe von Google. Alle erlernten Inhalte kannst du dir wie ein großes Netz in deinem Gehirn vorstellen. Um die einzelnen Punkte miteinander zu verknüpfen und ein möglichst dichtest Netzwerk zu erstellen, brauchst du so viele Informationen wie möglich und solltest verstehen, wie diese zusammenhängen. Letztendlich ist auch ausreichend Schlaf wichtig für deinen Lernerfolg. Beim Schlafen geht das neue Wissen in dein Langzeitgedächtnis über und du kannst dich auch am nächsten Tag noch gut daran erinnern. Versuch deswegen, eine Nachtschicht direkt vor der Klausur lieber zu vermeiden.

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Teste dich: Welcher Lerntyp bist du?

https://www.youtube.com/watch?v=DWS_AHZsYu4

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