Lehrfilme selbst produzieren

Videotools für den Unterricht

Von techblog:schule
<p>Auf Kanälen wie Youtube oder&nbsp;Vimeo findet man sie immer häufiger: Erklär- und Lehrfilme, die meistens sehr gut gemacht sind. Doch kann man soclhe Filme auch selbst produzieren? Wie gehts das? Wie aufwändig ist so eine Produktion? Muss man dazu eine Medienausbildung haben? Welche Softwaretools sind geeignet? Sind diese teuer? Welche Anforderungen an Hardware bestehen? Wo werden die Videos abgelegt, wenn sie produziert sind?</p>

Die Khan Academy ist wahrscheinlich das prominenteste internationale Beispiel, wenn es um Lehrfilme gilt. Aber auch in Deutschland gibt es mittlerweile einige gute Beispiele wie Flip the Classroom. Immer mehr Lehrkräfte lassen sich davon inspirieren und wollen ihre eigenen Lehr- und Erklärfilme produzieren.

Die Hardware

Um Videos professionell zu produzieren, kommt es auf die richtige Hardware an. Am besten geht die Videoproduktion mit einem Tablet oder Smartphone, da dort Kamera, Mikrofon und Handschrifterkennung meist in einem Gerät integriert sind. Alternativ kann man einen Desktop-PC nutzen, sollte dann aber zusätzlich über eine gute Kamera, Mikrofon und ein Endgerät zur Handschrifterkennung verfügen (ein sog. Pen Pad). Das nötige Equipment kann man heute in einem handelsüblichen Elektrogeschäft kaufen. Man sollte dabei auf gute Qualität, insbesondere des Mikrofons, achten.

Die Software

Neben der Hardware ist eine geeignete Software unabdingbar für die Videoproduktion. Es existieren eine Vielzahl verschiedener Lösungen.

Ein beliebtes Tool für Tablets ist Explain Everything. Diese App wurde speziell für die Nutzung von Lehrkräften entwickelt. Im Fokus steht ein Whiteboard, das mit Handschrift bearbeitet werden kann. Zudem sind spezielle Funktionen integriert, um mathematische und technische Aspekte auf einfach Art und Weise darstellen zu können. Zahlreiche Bearbeitungsfunktionen erlauben die Korrektur und Wiederholung von so genannten "Takes", also einer Folge von Einzelbildern, die ohne Unterbrechung mit einer Kamera aufgenommen wurden. Fertige Videos können direkt in exportiert und beispielsweise über eine Cloud geshared werden.

https://youtu.be/PPIZthpL51g

https://youtu.be/BLW0bUKlJvw

Sketchbook ist vor allem für passionierte Zeichner und Künstler gedacht und damit ein wichtiges Hilfsmittel für Digitalkünstler aller Zielgruppen. Viele der Videos im Stile der Khan Academy wurden damit gemacht.

https://youtu.be/ydEKHmxW-_Q

Office Mix von Microsoft Office ist ein kostenloses Plug-in für PowerPoint, die es einfach ermöglicht, PowerPoint-Präsentationen in interaktive Online-Lektionen und Videos zu verwandeln und sie mit anderen zu teilen. Dabei bilden Folien die Basis. Animationen können dann auf übliche Art und Weise mit Powerpoint erzeugt werden und die Vertonung erfolgt Folie für Folie. Auch können Videos in die Datei integriert werden. Wenn alle Folien erstellt, aus der gesamten Präsentation ein Video erzeugt werden, welches dann in der Cloud oder auf einer entsprechenden Plattform bereitgestellt werden kann.

https://youtu.be/uPif4lYra6Y

Camtasia von TechSmith ist ein weiteres bekanntes Tool, das primär für Desktop-PC-Nutzer geeignet ist. Aufgezeichnet wird der eigene Bildschirm (Screen recording). Zudem kann eigenes Filmmaterial verwendet und sehr gut mit den Bildschirmaufnahmen kombiniert werden.

https://www.youtube.com/watch?v=ayIXQTWCAXU

Videoplattformen

Fertige Videos müssen an geeigneter Stelle abgelegt und veröffentlicht werden. Am einfachsten können Videos auf einem Schulserver gehostet werden. In immer mehr Bundesländern bieten auch die Landesmedienzentrum eine Plattform für das Filesharing an. Zudem können Videos in einem Moodleserver oder einem Schul-LMS abgelegt werden. In Kombination mit einer Videoplattform kann man sich als Lehrer auch einen eigenen Blog anlegen und die Videos dort über die Embed-Funktion integrieren. Zudem kann man im Blog dann weitere Inhalte wie z.B. Foliensätze, Übungsblätter usw. integrieren. Blogsysteme gibt es viele, z.B. Wordpress oder Google Blogspot.

Alternativ ermöglichen Videoplattformen wie YouTube und Vimeo es, Inhalte versteckt hochzuladen, ohne sie für alle Nutzer zu veröffentlichen. Die URL zum Video kann allerdings beliebig geteilt werden, so zum Beispiel innerhalb einer Schulklasse. Bei Vimeo kann ein Video zudem mit Passwortschutz belegt werden. Zu bachten ist, dass auf solchen Palttformen die Rechte am eigenen Video an die Plattformbetreiber abgegeben werden. Anders ist das bei Plattformen wie Kaltura oder PIIPE Video, welche die Publikation von Videos im YouTube-Stil, allerdings in einem geschützen Rahmen, ermöglichen. Vorteil dieser Plattformen ist auch, dass die Lehrkraft die Inhalte Themen zuordnent kann, in der Reihenfolge sortieren und weiter kommentieren kann.

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